Adria Offroad





Da Kundenprojekte heikel zum Veröffentlichen sind, hier wieder einmal ein eigenes kleineres Projekt mit seiner Hintergrundgeschichte: 


 
Adria Offroad:    Ein kleiner, leicht geländegängiger und sehr geräumiger "Offroad"- Wohnwagen. 




Nachdem ich einige Jahre keine Ferien mehr machen konnte (nur ab und zu einen Sonntagsausflug), konnten wir im Spätsommer 2022 bei der befreundeten Garage Styger einen kleinen Offroad- Wohnanhänger mieten. 
Mit diesem konnten wir nach langem zwei Tage Ferien geniessen. 
Diese schöne Zeit hat uns bewogen, nach etwas ähnlichem Ausschau zu halten (für meine Frau musste es allerdings etwas grösseres sein). 

So konnten wir im Frühling 2023 von einem netten Rentnerpaar einen kleinen, gebrauchten Adria Action Wohnwagen kaufen. 

Sicher hätten wir auch lieber ein geländegängiges Wohnmobil. 
So etwas kann man aber leider keineswegs preiswert kaufen und so gab es eben "nur" den kleinsten Adria Wohnwagen. 

Ein Wohnwagen in dieser Grösse war neu für deutlich unter Fr. 20000.- zu kaufen und wir hatten das Glück, einen Occasion zu finden. 
Dieser war noch nicht einmal 2 jährig und war bisher nur zwei Mal gebraucht worden. 

Da ich nun aber noch nicht im Rentenalter bin und keineswegs im Sinn habe, einen grossen Campingplatz anzufahren, brauchte es noch ein paar Umbauten.


So entstand das Projekt  "Adria Offroad"


Aus dem kleinen Adria Action 361 LH entstand ein leicht geländegängiger Offroad Wohnwagen, mit leicht erhöhter Bodenfreiheit, optimierten Böschungswinkel, verstärktem Chassis, verstärktem Aufbau, erweiteter Elektrik und komplett autarker Ausrüstung, was zuvor (zumindest für die Wildnis) nicht ganz der Fall war. 

Nach einer kurzen und intensiven Planung, konnte an verschiedenen Abenden und Wochenenden an den Umbauarbeiten gearbeitet werden.

In der zweiten Sommerhälfte 2023 wurde der kleine Adria Offroad bei der ersten Übernachtung im Grünen getestet. 
Anschliessend war es uns tatsächlich möglich die Zeit zu finden, um mit unserem "Viehwägelchen" an Wochenenden ein paar Kunden zu besuchen, mit welchen wir teils schon vor ein paar Jahren abgemacht hatten, als ein Wohnwagen noch kein Thema war. 

Auch waren wir erstmals am Rheinfall und planen zur Zeit einen Ausflug an den Grand Canyon der Schweiz im Kanton Neuenburg. 




Details zum Umbau lesen Sie weiter unten. 









Die Anfänge:

​​​​​​​Von der Garage Styger Steinerberg konnten wir einen kleinen Offroad Wohnanhänger mieten, mit welchem die Kinder und ich zwei Tage den Kanton Graubünden erkundeten.
Zu Besuch bei Kunden.
Auf der Bündner Rigi.












Im Jahr darauf konnte preiswert ein kleiner, gebrauchter Wohnwagen gekauft werden. Dieser war beinahe im Neuzustand.
Er wurde dann etwas umgebaut, denn ich will die Schweizer Bauern besuchen und nicht einen Campingplatz. So ging es an die Planung.
Zeichnungen wurden erstellt.
Der Umbau hat begonnen.
Der Frontträger mit ...
... mit einem zweckmässigen Notstromaggregat.
Alles ist griffgünstig und logisch angeordnet.
Auch die schon gut ausgerüstete elektrische 12V-Installation wurde erweitert.
9 zusätzliche Schalter für die verschiedenen Zusatzfunktionen und zwei weitere Steckdosen wurden installiert und angeschlossen. Auch eine kleine Test- Solaranlage und ein Wechselrichter folgte.
Probemontage des Heckträgers: Es passt !
Der Heckträger bringt viel zusätzlichen Platz und er ist als Gewichtausgleich zum Notstromaggregat notwendig.
So konnte eine perfekte Gewichtsverteilung erreicht werden.
Die Chassis- und Aufbauverstärkung wurde angebracht.
Auch der Heckträger aus Chromstahl ist nun fertig.
Erste Probefahrt mit dem Adria Action Offroad.
Am nächsten Tag ging es zur MFK- Kontrolle.
Erster Test unseres Viehwägelchens im Grünen. 
Im Herbst waren dann noch Detailarbeiten an der Reihe. 
So kreierte meine Tochter, welche in der Werbetechnik arbeitet, ein paar passende Kleber und schmückte den Adria Action Offroad damit. 
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Unsere Mythen durften natürlich nicht fehlen.
Zum Test und um Erfahrungen zu sammeln, habe ich im Spätsommer 2023 eine kleine Solaranlage aufgebaut, welche mich 450.- Franken und etwas Arbeit gekostet hat. 
Nach den Versuchen mit der Testanlage habe ich Bilanz gezogen und im Februar 2024 eine definitive Solaranlage mit 480Wp aufgebaut.
Daraus sollte bei üblichen Praxisbedingungen während ein paar Stunden pro Tag ein effektiver Strom von etwa 20A bis 30A resultieren, was 100%ige Autarkie ermöglichen soll.
Die elektrische Installation wurde dazu angepasst und mit einem Inverter sowie einer Netzumschaltung auch die autarke 230V Versorgung gewährleistet.
Nächstens folgt noch eine 200Ah LiFePo4 Batterie. 
Da ich solche Gerätschaften nicht im Wohnraum unter dem Bett haben will, kam die Technik gut geschützt in den Frontbereich.
Kabelführung zu Batterie im Frontbereich.
Die 230V Grundausstattung mit Sicherungsautomat mit FI- Fehlerstromschalter wurde mit einer Netzumschaltung ergänzt.
So können die nötigen 230V Geräte (Warmwasseraufbereitung) nun auch ohne Landstrom autark betrieben werden.
Ohne Sonne geht auch mit der grossen Solaranlage nicht viel.
Bei all meinen bisherigen Versuchen im Herbst mit der kleinen Solaranlage und Frühling mit der Grossen zeigte sich, dass die Auslegung meiner grösseren Solaranlage nicht so abwägig sein wird und bei weitem realistischer funktionieren sollte, als die Vorschläge von Solarexperten.
So wird sie im Hochsommer bei guten Bedingungen für unseren Stromverbrauch vermutlich grosszügig überdimensioniert sein, aber zu den Radzeiten (Frühling / Herbst) und bei schlechterem Wetter kann man den Bedarf voraussichtlich noch abdecken.
Bild: Die 480Wp Anlage mit nur geringem Sonnenschein im März 2024.
Mit der Frühlingssonne ergaben sich dann später kurz rund 20A Stromfluss zur Batterie. 
Das ist auch nötig wenn man bedenkt, dass alleine der Kühlschrank während rund 12 Stunden am Tag dauernd 10A Stromfluss erfordert. Das ergibt einige Wattstunden (Wh), die durch die Solaranlage wieder in die Batterie eingespiesen werden müssen. 
Hierzulande kann man im Sommer in der Regel durchschnittlich nur mit maximal 4.5 einträglichen Sonnenstunden rechnen. 

Mit einer leeren Bordbatterie würde einfach nichts mehr gehen und so müsste dann das Zugfahrzeug für die Wohnwagenversorgung gestartet werden. 
Die Auslegung der grösseren Solaranlage ist so gemacht, dass das nie vorkommen sollte.
Test der grossen 480Wp Solaranlage Mitte März 2024:
Unter Laborbedingungen ergäben sich aus den 4 Stück 120W Solarpanels ja eigentlich rund 40A Strom (480W). 
Das ist aber nur bei allerbesten Bedingungen im Hochsommer für ganz kurze Zeit pro Tag überhaupt möglich (Sonnenstand, Temperatur).
Im Frühling und im Herbst ist das in unseren Breitengraden vollkommen unrealistisch.
Wenn auch mit optimal zu Sonne ausgerichteten Panels noch einiges Optimierungspotentional herauszuholen wäre, ist es doch so, dass es den technischen Rahmen und vor allem das Gewicht unseres Wohnwägelchens sprengen würde, wenn die Solarmodule nicht auf der Dachfläche montiert würden.
So werden nun Messungen mit verschiedenen Schaltarten und Teilbeschattung gemacht.
Der Schatten des Wohnwagens zeigt, dass die Frühlingssonne schon recht gerade auf die hinteren Solarmodule scheint.
Mit etwas mehr Sonne im April 2024 bringt die Solaranlage über die Mittagsstunden genügend Strom, um sämtliche Verbraucher zu versorgen und die Batterie voll zu behalten. 
Ich bin gespannt, welche Stromwerte mit der besser geeigneten LiFePo4- Batterie erreicht werden können. 
Die grosse 480Wp Solaranlage ist fertig.
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Bald ist er fertig, unser Adria Action 361LH Offroad.
Es gibt zwar Leute die sagen, dass ein solches Projekt lebt und eigentlich nie fertig wird, da es immer wieder etwas zu Optimieren gäbe. Wir werden ja sehen.
















Impressionen:
Es gibt nichts schöneres, als in der prächtigen Natur zu sein.
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Selbstverständlich steht auch der respektvolle Umgang mit der Natur im Vordergrund.
So sollte ausser dem Profilabdruck nichts zurück bleiben.
Der Adria Action Offroad ist entsprechend ausgerüstet.
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Schöne Momente mitten in der Natur.
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Wildtierbeobachtung aus dem Adria Action Offroad.
Zu Besuch bei Schweizer Bauern.
Mir ist auch klar, dass sich der Eine oder Andere unter Offroad ein sich mit der Seilwinde durch den Schlamm kämpfender Land-Cruiser oder Jeep vorstellt.
Ganz so Offroad-tauglich ist der kleine Adria Action 361 Offroad nicht.
Trotzdem war er mittlerweilen schon einige Male im Gelände, auf landwirtschaftlichen Fahrwegen ohne Untergrund, an Orten wo der Böschungswinkel voll ausgenutzt wurde oder der Kurvenradius nicht ausreichte.
Auf schönen Strassen mit unserem Viehwägelchen.
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Fast das Gleiche mit Asphalt.
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Eine schöne Bergstrasse.
Gleich noch eine.
Unser Viehwägelchen hat bei einem Ausflug zu Kunden über 7300 Höhenmeter auf schönen Strassen zurückgelegt. 
Ich denke, dass er sich vom Mittelmeerklima der Adria nun an die Schweizer Berge gewöhnt hat.
Schöne Berg- / Passstrassen mit der Bergabfahrhilfe am Wohnwagen und der elektrohydraulischen Motorenbremse am Toyota Hilux.
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Meine Tochter war aktiv und hat meine Skizze in einen Kleber umgewandelt.
Der Abend legt sich über das Tal.
Sonnenaufgang in fast 1900m Höhe auf einem schönen Platz mit unserem Viehwägelchen.
Sonnenaufgang in einem schönen Bergtal.
Auf dem Hof bei entfernten Kunden.
Ein schöner Stellplatz.
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Und wenn der Wohnwagen einmal zu gross für die Strassen sein sollte, kann er abgehängt und das Zugfahrzeug problemlos solo eingesetzt werden.